QiTech ACADEMY
In diesem How-To zeigen wir euch, wie man selbst recycltes Filament aus 3D-Druck Müll wie zum Beispiel fehlgeschlagene Prototypen herstellen kann und erklären die wichtigsten Schritte des Recyclingprozesses.
Hinweis: Wenn du eins der Bilder vergrößern willst, klicke es einfach an!
Zuerst muss das Material geschreddert werden. Wir verwenden unseren QiTech Shredder, aber wenn ihr keinen Zugang zu einem Schredder habt, könnt ihr auch auf der Precious Plastic Karte nach Workshops in eurer Nähe suchen, einen neuen oder gebrauchten Schredder auf Markplätzen wie dem Precious Plastic Bazar kaufen oder einige kostengünstige Methoden ausprobieren, z.B. einen manuellen Schredder, einen Aktenvernichter oder die Scheren-Mixer-Kombo. Je gleichmäßiger das Granulat ist, desto besser wird das Endergebnis sein.
Der nächste Schritt ist das Trocknen des Materials.
Wir haben bereits ausführliche Anleitungen zum professionellen Trocknen von Granulat oder der kostengünstigeren (aber weniger effizienten) Alternative mit einer selbstgebauten DryBox veröffentlicht, die ihr nachlesen könnt.
Als Nächstes kommt der hauptsächliche Schritt: das Extrudieren. Dazu braucht man natürlich einen Extruder. Diesen kann man nach den Bauplänen von Precious Plastic selbst bauen oder einen online kaufen, z.B. beim Precious Plastic Bazar.
Wir haben aber auch eine Vergleichsliste von verschiedenen Extrudermodellen auf unserer Website erstellt.
Unser Extruder ist in der 6. Generation und wir haben im Laufe der Entwicklung gelernt, dass die folgenden 3 Dinge besonders wichtig sind:
1. Eine geeignete Förderschnecke
2. Präzise Temperaturmessungen und -regelungen
3. Leicht austauschbare Düsen
Wenn das heiße Filament aus dem Extruder kommt, muss es gekühlt und auf eine Spule aufgewickelt werden. Man kann das Filament mit Wasser oder Luft kühlen. Wir empfehlen die Verwendung eines Luftkühlungssystems, da die Wasserkühlung eine ziemlich umständliche, sperrige Angelegenheit ist. Solange man weniger als 3 kg/h produziert, ist ein Luftkühlungssystem völlig ausreichend. Die einfachste und billigste Methode ist die Verwendung eines Turmventilators, der horizontal unter dem Filament positioniert wird. Wir verwenden unser eigenes Kühlgerät, den QiTech Airpath.
Seine Ventilatoren können präzise gesteuert werden, um das Filament zu härten, es aber weich genug zu lassen, sodass es gut auf Spulen aufgewickelt werden kann. Der Wickelvorgang funktioniert am besten, wenn die einzelnen Filamentbahnen leicht aneinander haften.
Schließlich kann das Filament auf eine Spule gewickelt werden, damit es später mit einem 3D-Drucker verwendet werden kann. Ihr benötigt dafür einen Filamentwickler, der über eine Zugeinheit, eine Führung (um die einzelnen Bahnen von einer Seite zur anderen zu spulen) und eine drehbare Spulachse verfügen sollte. Ein wichtiger Faktor, auf den ihr beim Kauf/Bau eines Winders achten solltet ist, dass das Filament immer auf Spannung bleibt, damit man am Ende keine losen Spulen hat.
Für diesen Schritt verwenden wir unseren QiTech Winder.
Er passt die Geschwindigkeit des Spulenmotors automatisch an und ermöglicht perfektes Aufwickeln, wobei der Durchmesser des Filaments beibehalten wird. Das Filament wird einfach in den Puller eingeführt, durch die Führung gefädelt und dann an der Spule befestigt.
Jetzt kann das neue Filament mit einem Drucker benutzt werden. Viel Spaß beim Drucken!
PS: Wir bieten bei uns jetzt auch das recycelte Filament zum Bestellen an!
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